Aus praktischen Gründen bürgerte sich aber etwa im 16. Jahrhundert wieder eine künstliche Trennung ein, [...]
Zitat aus Deinem Wikipedia-Link. Das zeigt, dass trotz der frühen Einführung, die Menschen aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit die 12er Einteilung weiterverwendeten. Was sie in manchen Gegenden immer noch tun, siehe die Angaben "a.m." und "p.m." im Englischen.
Die analoge Uhr ist in 12 Stunden aufgeteilt und analoge Uhren sind weit verbreitet (Kirchtürme, Bahnhöfe, Armbanduhren). Kindern die Zeit beizubringen ist oft auch mit analogen Uhren einfacher, da sie sich die Aufteilung der Stunde bildlich vorstellen können.
Was dazu führt, dass niemand "viertel nach 20" sagt, analog (kein Wortspiel ;)) zu Deinem Beispiel oben. Diese Angaben werden mit den Ziffern auf dem Ziffernblatt verbunden, nicht mit der Uhrzeit. Bei "treffen wir uns um 11" wird "Uhr" nicht weggelassen. Vergleiche die Aussage bei 1 Uhr:
Wir treffen uns um ein Uhr.
Wir treffen uns um eins.
Diese Art der Zeitangabe beruht auf den Zahlen auf dem Ziffernblatt, nicht auf den Uhrzeiten die sie repräsentieren. Da es (auf den meisten) Ziffernblättern keine 20 gibt, sagt auch keiner "wir treffen uns um 20". Tradition, Macht der Gewohnheit, so haben wir es schon immer gemacht, gefangen in der Abstraktionsfalle, nenn es wie Du willst. Auf der Uhr stehen halt Zahlen, keine Uhrzeiten.