Der Begriff "Akzent" bezieht sich meines Erachtens spezifisch auf die spezielle Aussprache von Lauten und Betonung von Wörtern, und dezidiert nicht auf Fragen des Satzbaus, der Wortwahl oder der Grammatik. Insbesondere kann man perfektes Deutsch mit deutlichem Akzent sprechen (oder auch deutsche Texte fehlerfrei, aber mit Akzent vortragen), sowie umgekehrt akzentlos fehlerhaftes Deutsch sprechen.
Die Analogie für Schriftstücke wäre, wenn man aus dem Schriftbild die Nationalität erkennen oder erraten kann. Falls das möglich ist (keine Ahnung ob das geht, ich habe mit fremdsprachigen Handschriften keine Erfahrung), würde ich das dann auch entsprechend ausdrücken, etwa:
Sie hat eine sehr französische Schrift.
Gemeint ist hier aber vermutlich etwas anderes, nämlich, dass in der Sprache Konstruktionen auftauchen, die typisch für französischsprachige Personen sind (was beim Sprechen durchaus mit einem französischen Akzent kombiniert sein kann, aber nicht muss). In diesem Fall finde ich die erste Version von Mac gut:
Sie verwendet Deutsch mit leichtem französischen Einschlag.
Hingegen wäre meines Erachtens sein zweiter Vorschlag, "Man merkt ihr den französischen Akzent auch im Schriftverkehr an" allenfalls dann angebracht, wenn sich die Eigenheiten der Aussprache auch in der Schreibweise wiederfinden (beispielsweise wenn jemand, der bestimmte "e"s immer wie "ä"s ausspricht, an den entsprechenden Stellen auch "ä" statt "e" schreibt).